Die Phillipinische Kultur

Philippinische Kultur

Die Philippinen umfassen ca. 7100 Inseln, nur etwa 3000 besitzen einen eigenen Namen. Offiziellen Landessprachen sind Englisch und Filipino (eine auf „Tagalog“ – eine Sprache aus der Region von Manila – basierende Sprache), daneben existieren noch etwa 90 unterschiedliche Sprachen. Diese Sprachen sind keine Dialekte einer gemeinsamen Sprache, sondern sind so unterschiedlich, dass man die eine Sprache nicht verstehen kann, wenn man mit einer anderen Sprache aufgewachsen ist.

Die Bevölkerung

Die philippinische Bevölkerung setzt sich hauptsächlich aus Immigranten indonesischer Abstammung zusammen, den Malaien. Außerdem leben in den höheren Ebenen der philippinischen Inseln die Negritos, eine Bevölkerungsgruppe in Teilen von Süd- und Südostasien, die klein- bis zwergwüchsig (Durchschnittsgröße 137 cm) und dunkelhäutig sind.

Die Geschichte

Die Philippinen unterlagen im Laufe ihrer Geschichte vielen unterschiedlichen Einflüssen, wie z.B. aus Indien, China, England, Japan und Spanien. Letztere entdeckten 1521 unter der Führung von Ferdinand Magellan die Inseln und führten in einer rigorosen Missionstätigkeit die einheimische Bevölkerung zum Christentum. Die Philippinen wehrten sich unter der Führung ihres Häuptlings Lapu-Lapu gegen die spanischen Eroberer. In einer entscheidenden Schlacht wollte Magellan an den Rebellen ein Exempel statuieren und griff sie mit Rüstungen und schweren Waffen (Musketen) an. Auf der Insel Mactan entschied sich letztlich das Schicksal Magellans: Die Spanier wurden von den Philippinen mit primitiven Lanzen, feuergehärteten Stöcken und Rattanstöcken bereits im Wasser angegriffen. Durch ihre schweren Rüstungen waren die Spanier den leicht bekleideten Philippinen mit ihren sehr beweglichen Stöcken haushoch unterlegen. Lapu-Lapu tötete Magellan in einem Zweikampf, ein Teil der Besatzung von mehreren spanischen Schiffen wurde ebenfalls erschlagen. Seither gilt Lapu-Lapu als Freiheitskämpfer der Philippinen, ihm zu Ehren wurde ein Denkmal auf Mactan errichtet.

Die Juramentados

Dieser Sieg war nur von kurzer Dauer. Die Spanier schafften es, den nördlichen und mittleren Teil der philippinischen Inseln dauerhaft zu besetzen und dem katholischen Glauben unterzuordnen. Der muslimische südliche Teil der Philippinen rebellierte aus Glaubensgründen weiterhin gegen die Spanier. Die dortigen Moros (entstammt dem Wort „Mauren“, wie die islamischen Eroberer im 16. Jahrhundert in Europa genannt wurden) schafften es, in weitgehender Unabhängigkeit von den Spaniern zu leben. Der spanisch-amerikanische Krieg im Jahre 1898 beendete die spanische Vorherrschaft und ersetzte sie durch eine amerikanische. Wiederum rebellierte vor allem der muslimische südliche Teil der Philippinen, deren Bewohner nicht bereit waren, die neuen Besatzer anzuerkennen. In diesem Guerilla (bedeutet wörtlich „kleiner Krieg“) kamen die legendären Juramentados zum Einsatz, die unter den amerikanischen Soldaten Angst und Schrecken verbreiteten. Bei den Juramentados handelte es sich um Amokläufer. Sie rasierten sich den Schädel und wickelten sich nasse Lederstücke um Glied und Hoden. Die Lederstücke trockneten, zogen sich zusammen und verursachten einen kaum auszuhaltenden Schmerzen. Unter Einfluss dieser (in den Wahnsinn treibenden) Schmerzen zogen sie mit einem Stock oder einer Machete durch die Straßen und töteten gnadenlos jeden, der sich ihnen in den Weg stellte. Allein ihr eigener Tod beendete diesen Amoklauf.

Die neuere Zeit

1902 endete der amerikanisch-philippinische Krieg. Im Verlauf des 2. Weltkrieges wurden die philippinischen Inseln von der kaiserlich-japanischen Armee besetzt. Die Philippinen setzten auch gegen diese Besatzer ihre bewährte Guerilla-Technik ein, wobei sie sich durch den perfekten Gebrauch ihrer Stöcke, Messer und Macheten, als Experten im lautlosen Dschungelkampf bewiesen. 1944/45 eroberten amerikanische Truppen die Philippinen zurück. 1946 erklärten die Philippinen nach dem Ende des 2. Weltkrieges ihre Unabhängigkeit, 1965 wurde nach Jahren der Misswirtschaft, Korruption und Partisanentätigkeiten F. E. Marcos zum Präsidenten gewählt. Seither kam es immer wieder zu Ausschreitungen

Die Geschichte und die Struktur des Landes, sowie deren Beeinflussung durch die verschiedensten Lebens- und Glaubensphilosophien, prägten die Bewohner der Philippinen und ganz besonders ihre Kampfkünste.

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